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  • 08.08.2024

Projekt „Mini-Blumentopf“ – Kleiner Spielstein, große Wirkung!

Projekt „Mini-Blumentopf“ – klein, aber wirkungsvoll! Grünflächen machen Städte lebendig, verbessern das Klima und steigern das Wohlbefinden. Ohne sie bleiben Betonwüsten trist und leblos. Das Projekt „Mini-Blumentopf“ zeigt, wie selbst kleine Begrünungsprojekte eine große Wirkung entfalten und urbane Räume nachhaltig verändern können.
THEMEN
  • Innovation
  • Klimaschutz
  • Kreativität
  • Nachhaltigkeit

Was ist Stadtgrün und weshalb ist es so wichtig?
Stadtgrün ist weit mehr als ein dekoratives Element in urbanen Landschaften; es bildet das grüne Herz der Städte. Parks, Gärten, begrünte Gebäude, Straßengrün und städtische Wälder verwandeln triste Betonwüsten in lebendige, pulsierende Räume und steigern das Wohlbefinden der Stadtbewohner*innen. Ohne diese grünen Inseln wirken Städte schnell grau und uninspiriert. Stadtbegrünung hat eine transformative Kraft: Sie verwandelt öde Flächen in zukunftsfähige Lebensräume um und übernimmt dabei zentrale Funktionen für das Stadtklima.

In Mannheim engagieren sich unzählige Privatpersonen, Initiativen, Vereine und Institutionen – darunter die Klimaschutzagentur, die Begrünungsmesse „Blume & Bääm“ und die Stadtverwaltung – mit großem Einsatz für die Schaffung und Erweiterung von Grünflächen. Diese urbanen „grünen Lungen“ bieten zahlreiche Vorteile, die weit über ein hübsches Stadtbild hinausgehen. Sie verbessern die Luftqualität, indem sie Schadstoffe filtern und für eine frische, saubere Atmosphäre sorgen. Darüber hinaus tragen sie zur Reduzierung von Wärmeinseln bei, indem sie überhitzte Stadtgebiete kühlen und angenehme Temperaturen schaffen. Dies wird besonders wichtig, da hohe Temperaturen in Städten zunehmend zu einem Problem werden.

Zusätzlich wirken Grünflächen beruhigend auf die städtische Geräuschkulisse. Sie dämpfen den Lärm und schaffen ruhigere Umgebungen, die den Alltag für Stadtbewohner*innen entspannter gestalten. Gleichzeitig bieten sie wertvolle Erholungsräume. Die Möglichkeit, sich in diesen grünen Oasen zu entspannen, die Natur zu genießen und sich im Freien zu betätigen, steigert das allgemeine Wohlbefinden erheblich. Nicht zuletzt fördern sie die Biodiversität, indem sie Lebensräume für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren bieten und so zur biologischen Vielfalt und zum ökologischen Gleichgewicht innerhalb der Stadt beitragen.

Die Schaffung und Pflege von Grünflächen sind daher fundamental wichtig für eine nachhaltige und lebenswerte Stadtentwicklung. Sie fördern sowohl die ökologische Gesundheit der Städte als auch das soziale Wohlbefinden und die Lebensqualität der Stadtbewohner*innen.

Think global, act local: Das TransforMA-Projekt „Mini-Blumentopf“
Der Klimawandel ist eine globale Herausforderung, die uns alle betrifft. Während internationale Organisationen, nationale Regierungen, NGOs, wissenschaftliche Einrichtungen, Unternehmen und der Finanzsektor gemeinsam an globalen Lösungen arbeiten, kann durch lokale Initiativen bereits vor der eigenen Haustür ein entscheidender Unterschied gemacht werden. Ein gelungenes Beispiel für solche lokalen Anstrengungen ist das TransforMA-Projekt „Mini-Blumentopf“. Unter der Leitung von Dr. Marc Reisner von (TransforMA/MARS-Center for Entrepreneurship) sowie Biotechnologe Prof. Dr. Dennis Gövert von der Hochschule Mannheim zeigt das vielversprechende Projekt, wie kreative Ansätze zur Stadtbegrünung auf lokaler Ebene wirkungsvoll umgesetzt werden können.

Das Projekt verfolgt ein einfaches, aber wirkungsvolles Ziel: zu demonstrieren, wie jeder, ob jung oder alt, aktiv zur Begrünung der eigenen Stadt beitragen kann. Die Premiere des Projekts auf der Mannheimer Begrünungsmesse „Blume & Bääm“ im Juni 2024 war ein voller Erfolg. Besucher*innen aller Altersgruppen zeigten sich begeistert von der Idee, ihre eigenen Mini-Blumentöpfe zu bepflanzen und auf spielerische Weise mehr über das Stadtklima zu erfahren.

Der „Mini-Blumentopf“ ist kein gewöhnlicher Blumentopf. Es handelt sich um einen 3D-gedruckten Klemmbaustein im Miniaturformat, der nahtlos in bekannte Klemmbaustein-Welten integriert werden kann. Dieser kleine, aber feine Stein kombiniert spielerische Elemente mit einer bedeutenden Botschaft für den Umweltschutz. Er zeigt, wie bereits kleine Maßnahmen große Wirkung entfalten können und bringt das Thema Stadtbegrünung direkt ins Kinderzimmer. Auf diese Weise wird das Engagement für eine grünere Stadt auf unterhaltsame Weise vermittelt und zu einem spannenden Erlebnis gemacht.

Nachhaltige Alternativen für Blumenerde
Ein zentraler Aspekt des Projekts ist die Suche nach umweltfreundlichen Alternativen zur herkömmlichen Blumenerde. Herkömmliche Blumenerde enthält oft Torf, dessen Abbau erhebliche Mengen CO₂ freisetzt und wertvolle Moorlandschaften zerstört. Daher setzt das Projektteam auf nachhaltige Alternativen wie Kokoserde, die aus Industrieabfällen gewonnen wird, sowie organischen Dünger aus Küchenabfällen wie Eierschalen und Kaffeesatz. Diese Materialien sind umweltfreundlich und stellen ein gutes Beispiel für erfolgreiche Kreislaufwirtschaft dar.

Wie geht es weiter mit dem Projekt „Mini-Blumentopf“?
Der Erfolg des Mini-Blumentopf-Projekts hat alle Erwartungen des Teams übertroffen. Bereits bei der Premiere auf der Begrünungsmesse waren die Mini-Blumentöpfe – sowohl mit als auch ohne Belüftungslöcher – Stunden vor Messeende komplett vergriffen. Das überwältigende Feedback hat das Team motiviert, das Projekt weiter auszubauen.

In den kommenden Phasen wird das Team an der Entwicklung neuer, nachhaltiger Bodenalternativen und der Optimierung der 3D-Druckmaterialien arbeiten. Auch soll geprüft werden, ob Teesatz statt Kaffeesatz als organischer Dünger verwendet werden kann.

Zukünftig wird eine Webseite als Austauschplattform für alle Interessierten dienen. Dort werden umfassende Informationen über den Mini-Blumentopf, die weitere Projektergebnisse und zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten bereitgestellt. Die Webseite wird dazu beitragen, Kooperationen mit Expert*innen im Bereich nachhaltiger Erde zu fördern und neue Formate für den Wissensaustausch über Stadtklima-Themen für alle Altersgruppen zu entwickeln. So soll der Dialog mit der Stadtgesellschaft und Mannheimer Akteur*innen weiter ausgebaut werden.

Kontakt für weitere Informationen und Kooperationsanfragen:
Dr. Marc Reisner (m.reisner@hs-mannheim.de)

Fotos: Marc Reisner

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