Am 3. Mai fand der Workshop „AI vs AI – save the City“ statt, eine spannende TransforMA-Kooperation zwischen der Hochschule Mannheim und der Popakademie. Studierende verschiedener Disziplinen kamen zusammen, um kreative Lösungen für das dringende Problem des städtischen Leerstands zu entwickeln. Wie viele Städte betrifft dieses Problem auch Mannheim akut. Die Herausforderung des gewerblichen Leerstands wirkt sich negativ auf das Stadtbild und die lokale Wirtschaft aus.
Unter der Leitung von Dr. Marc Reisner von der Hochschule Mannheim, Stefan Hillebrand von Drama light und Georg Fischer, Experte für Unternehmertum und Business Innovation bei SAP, wurde ein Methodenmix aus Applied Improv, also die Anwendung improvisatorischer Kreativtechniken außerhalb des klassischen Improvisationstheaters und Artificial Intelligence eingesetzt. Die Studierenden erprobten die Kombination dieser Methoden, um der Leerstandsproblematik in Mannheims Innenstadt zu begegnen. Konkret ging es um die viermonatige Zwischennutzung der Räumlichkeiten des „FutuRaums“ in der Plankenhof-Passage, die mit ihren exklusiven Restaurants und Lebensmittelboutiquen unter Mannheimer*innen auch als Genuss-Passage bekannt ist.
Der Workshop startete mit einer Diskussion über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von KI im Alltag, gefolgt von einer kurzen Einführung in die Leerstandsproblematik in Mannheim durch das Citymanagement der städtischen Wirtschafftsförderung. In interaktiven Sessions zwischen dem Veranstaltungsort im Dschungel Mannheim und dem Leerstand in der Plankenhofpassage setzten die Teilnehmenden abwechselnd KI-Tools und kreative Methoden zur Entwicklung von Ideen ein. Dabei wurde deutlich, dass KI-Tools oft an die Grenzen menschlicher Kreativität stoßen, was durch angewandtes Improvisationstheater, insbesondere mit Übungen wie „Ja, und..“, ausgeglichen wurde. So entstand eine Synergie zwischen menschlicher Intuition und technologischer Präzision, die den Ideenfindungsprozess maßgeblich positiv beeinflusste und sich darüber hinaus für teilnehmende Expert*innen als eine vielversprechende Grundlage für zukünftige Innovationsprozesse in städtischen Umgebungen herauskristallisierte.
Das Ziel des Workhops war die Überprüfung der Hypothese, dass Technologien wie künstliche Intelligenz allein komplexe Transformationsherausforderungen nicht lösen können und erst die Kombination mit Kreativitätstechniken wie Applied Improv, wie sie bereits bei Pixar und anderen Innovatoren erfolgreich im Einsatz sind, gute Lösungen generieren.
In seiner Eröffnungsrede der Ergebnispräsentation sprach Bürgermeister Thorsten Riehle seine Anerkennung für den Workshop und die Bemühungen der Teilnehmenden aus. Vor einer Jury bestehend aus den Expert*innen Prof. Dr. Mathias Hafner (Prorektor für Forschung und Technologietransfer an der Hochschule Mannheim), Prof. Dr. Nina Schneider (Expertin für Music and Creative Industries), Penelope Wasylyk (Citymanagerin im Fachbereich für Wirtschafts- und Strukturförderung), Michael Strauß (Head of Innovation bei KfW) und Dr. Norbert Koppenhagen (Artificial Intelligence & Sustainability bei SAP), präsentierten die Teams ihre Konzepte. Das Team „BridgED“ wurde schließlich zum Gewinnerteam gekürt, das in ihrem Konzept eine Zukunft ohne Ausgrenzung visionierte: Sie entwickelten die Idee, dass unterschiedliche Schulklassen altersunabhängig zusammenkommen, um gemeinsame Projekte zu realisieren und Freundschaften schließen, sodass der gesellschaftliche Zusammenhalts bereits früh gefördert wird.
Der Workshop „AI vs AI – save the City“ war ein gelungenes Beispiel für die Wirksamkeit einer kollaborativen und kreativen Herangehensweise an komplexe urbane Probleme. Die erfolgreiche Kombination von KI und angewandtem Improvisationstheater verdeutlichte, dass neue Wege gefunden werden können, um Leerstand zu bekämpfen und städtische Räume neu zu beleben. Diese Veranstaltung bot nicht nur Lösungsansätze für aktuelle Probleme, sondern inspirierte dazu, kreative Methoden zur Lösung zukünftiger Probleme in Städten anzuwenden.