Zum Inhalt springen

Blog

Bilder: Marc Reisner

08.08.2024

Kleiner Spielstein, große Wirkung! Das TransforMA-Projekt „Mini-Blumentopf“ – für mehr urbanes Grün

Was ist Stadtgrün?
Stadtgrün ist weit mehr als ein dekoratives Element in urbanen Landschaften; es bildet das grüne Herz der Städte. Parks, Gärten, begrünte Gebäude, Straßengrün und städtische Wälder verwandeln triste Betonwüsten in lebendige, pulsierende Räume und steigern das Wohlbefinden der Stadtbewohner*innen erheblich. Ohne diese grünen Inseln wirken Städte schnell grau und uninspiriert. Stadtbegrünung hat eine transformative Kraft: Sie verwandelt öde Flächen in zukunftsfähige Lebensräume um und übernimmt dabei zentrale Funktionen für das Stadtklima.

Warum urbane Begrünung so wichtig ist
In Mannheim engagieren sich unzählige Privatpersonen, Initiativen, Vereine und Institutionen – darunter die Klimaschutzagentur, die Begrünungsmesse „Blume & Bääm“ und die Stadtverwaltung – mit großem Einsatz für die Schaffung und Erweiterung von Grünflächen. Diese urbanen „grünen Lungen“ bieten zahlreiche Vorteile, die weit über ein hübsches Stadtbild hinausgehen. Sie verbessern erheblich die Luftqualität, indem sie Schadstoffe filtern und für eine frische, saubere Atmosphäre sorgen. Darüber hinaus tragen sie zur Reduzierung von Wärmeinseln bei, indem sie überhitzte Stadtgebiete kühlen und angenehme Temperaturen schaffen. Dies wird besonders wichtig, da hohe Temperaturen in Städten zunehmend zu einem Problem werden.

Zusätzlich wirken Grünflächen beruhigend auf die städtische Geräuschkulisse. Sie dämpfen den Lärm und schaffen ruhigere Umgebungen, die den Alltag für Stadtbewohner*innen entspannter gestalten. Gleichzeitig bieten sie wertvolle Erholungsräume. Die Möglichkeit, sich in diesen grünen Oasen zu entspannen, die Natur zu genießen und sich im Freien zu betätigen, steigert das allgemeine Wohlbefinden erheblich. Nicht zuletzt fördern sie die Biodiversität, indem sie Lebensräume für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren bieten und so zur biologischen Vielfalt und zum ökologischen Gleichgewicht innerhalb der Stadt beitragen.

Die Schaffung und Pflege von Grünflächen sind daher fundamental wichtig für eine nachhaltige und lebenswerte Stadtentwicklung. Sie fördern sowohl die ökologische Gesundheit der Städte als auch das soziale Wohlbefinden und die Lebensqualität der Stadtbewohner*innen.

Think global, act local: Das TransforMA-Projekt „Mini-Blumentopf“
Der Klimawandel ist eine globale Herausforderung, die uns alle betrifft. Während internationale Organisationen, nationale Regierungen, NGOs, wissenschaftliche Einrichtungen, Unternehmen und der Finanzsektor gemeinsam an globalen Lösungen arbeiten, kann durch lokale Initiativen bereits vor der eigenen Haustür ein entscheidender Unterschied gemacht werden. Ein gelungenes Beispiel für solche lokalen Anstrengungen ist das TransforMA-Projekt „Mini-Blumentopf“. Unter der Leitung von Dr. Marc Reisner von (TransforMA/MARS-Center for Entrepreneurship) sowie Biotechnologe Prof. Dr. Dennis Gövert von der Hochschule Mannheim zeigt das vielversprechende Projekt, wie kreative Ansätze zur Stadtbegrünung auf lokaler Ebene wirkungsvoll umgesetzt werden können.

Das Projekt verfolgt ein einfaches, aber wirkungsvolles Ziel: zu demonstrieren, wie jeder, ob jung oder alt, aktiv zur Begrünung der eigenen Stadt beitragen kann. Die Premiere des Projekts auf der Mannheimer Begrünungsmesse „Blume & Bääm“ im Juni 2024 war ein voller Erfolg. Besucher*innen aller Altersgruppen zeigten sich begeistert von der Idee, ihre eigenen Mini-Blumentöpfe zu bepflanzen und auf spielerische Weise mehr über das Stadtklima zu erfahren.

Der „Mini-Blumentopf“ ist kein gewöhnlicher Blumentopf. Es handelt sich um einen 3D-gedruckten Klemmbaustein im Miniaturformat, der nahtlos in bekannte Klemmbaustein-Welten integriert werden kann. Dieser kleine, aber feine Stein kombiniert spielerische Elemente mit einer bedeutenden Botschaft für den Umweltschutz. Er zeigt, wie bereits kleine Maßnahmen große Wirkung entfalten können und bringt das Thema Stadtbegrünung direkt ins Kinderzimmer. Auf diese Weise wird das Engagement für eine grünere Stadt auf unterhaltsame Weise vermittelt und zu einem spannenden Erlebnis gemacht.

Nachhaltige Alternativen für Blumenerde
Ein zentraler Aspekt des Projekts ist die Suche nach umweltfreundlichen Alternativen zur herkömmlichen Blumenerde. Herkömmliche Blumenerde enthält oft Torf, dessen Abbau erhebliche Mengen CO₂ freisetzt und wertvolle Moorlandschaften zerstört. Daher setzt das Projektteam auf nachhaltige Alternativen wie Kokoserde, die aus Industrieabfällen gewonnen wird, sowie organischen Dünger aus Küchenabfällen wie Eierschalen und Kaffeesatz. Diese Materialien sind umweltfreundlich und stellen ein gutes Beispiel für erfolgreiche Kreislaufwirtschaft dar.

Wie geht es weiter mit dem Projekt „Mini-Blumentopf“?
Der Erfolg des Mini-Blumentopf-Projekts hat alle Erwartungen des Teams übertroffen. Bereits bei der Premiere auf der Begrünungsmesse waren die Mini-Blumentöpfe – sowohl mit als auch ohne Belüftungslöcher – Stunden vor Messeende komplett vergriffen. Das überwältigende Feedback hat das Team motiviert, das Projekt weiter auszubauen.

In den kommenden Phasen wird das Team an der Entwicklung neuer, nachhaltiger Bodenalternativen und der Optimierung der 3D-Druckmaterialien arbeiten. Auch soll geprüft werden, ob Teesatz statt Kaffeesatz als organischer Dünger verwendet werden kann.

Zukünftig wird eine Webseite als Austauschplattform für alle Interessierten dienen. Dort werden umfassende Informationen über den Mini-Blumentopf, die weitere Projektergebnisse und zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten bereitgestellt. Die Webseite wird dazu beitragen, Kooperationen mit Expert*innen im Bereich nachhaltiger Erde zu fördern und neue Formate für den Wissensaustausch über Stadtklima-Themen für alle Altersgruppen zu entwickeln. So soll der Dialog mit der Stadtgesellschaft und Mannheimer Akteur*innen weiter ausgebaut werden.

Kontakt für weitere Informationen und Kooperationsanfragen:
Dr. Marc Reisner (m.reisner@hs-mannheim.de)

Abb. 1: 10 Schritte für ein erfolgreiches Citizen Science-Projekt mit Kindern und Jugendlichen.

Grafik:© Astrid Kickum/Julia Derkau

01.07.2024

Was macht ein Citizen-Science-Projekte erfolgreich?

Im Frühjahr 2023 startete TransforMA uniseitig eine Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Deutsche Sprache (IDS). Die dort tätigen Sprachwissenschaftler*innen haben sich erstmals dem Konzept Citizen Science angenähert: Bürger*innen ohne wissenschaftlichen Hintergrund oder Anbindung an eine Wissenschaftsinstitution sollten aktiv in ein linguistisches Forschungsprojekt als Mitforschende einbezogen werden. In diesem Fall waren es Kinder und Jugendliche eines kulturell diversen Stadtteil Mannheims, die als junge Sprachforscher*innen zum Einsatz kamen. In diesem Projekt zur Stadtsprachenforschung sollte explizit ein wertschätzender Blick auf die unterschiedlichen „Sprachschätze“ erfolgen.

Aufgabe des Teilprojekts Evaluation war die wissenschaftliche Begleitung dieses Citizen Science-Projekts mit den Namen „Die Sprach-Checker – So sprechen wir in der Neckarstadt“. Zu diesem Zeitpunkt war die linguistische Forschung mit Kindern und Jugendlichen in der Neckarstadt-West bereits aufgenommen worden.

Für die wissenschaftliche Prozessbegleitung wurde ein zweistufiges Verfahren beschlossen: In einem ersten Schritt wurden im Frühsommer 2023 die maßgeblich beteiligten Mitarbeiterinnen des IDS mittels eines standardisierten Fragebogens interviewt und deren Antworten nachfolgend transkribiert und aufgearbeitet. Hier standen die persönlichen Erfahrungen des Kernteams im Fokus.

In einem zweiten Schritt wurden dann am Jahresende 2023 mittels eines Online-Fragebogens die Mitarbeitenden des IDS wie deren lokale Kooperationspartner*innen befragt, ähnlich einer Abschlussevaluation. Hier lag der Schwerpunkt auf der Analyse, welche spezifischen Herausforderungen ein Citizen Science-Projekt mit jungen Forschenden birgt und wie diesen erfolgreich begegnet werden kann.

Nach Abschluss dieser beiden Interventionen lassen sich aus den zentralen Erkenntnissen konkrete Handlungsempfehlungen ableiten. Abbildung 1 bündelt diese Einsichten aus den beiden Prozessbegleitphasen. Die Grafik soll dabei nicht als chronologisch starres Modell betrachtet werden, sondern kann als hilfreiches Tool für die Konzeption und Umsetzung von Projekten mit jungen Bürgerwissenschaftler*innen dienen. 

Im Verlaufe des Projekts wurde deutlich, dass die Zielsetzungen und Projektplanung realistisch kalkuliert sein und „im Feld“ angepasst werden sollten (01 und 02): Durch die Vielfalt der im Projekt realisierten Forschungsmodule und durch die Beteiligung von sehr lebensjungen Bürger*innen entstand ein hoher Planungs- und Koordinationsaufwand. „Weniger ist mehr“ war demnach das Fazit dieses Learnings.

Eine weitere Säule von gelingenden Citizen Science-Projekten besteht in dem gelingenden Aufbau von Kollaborationen (03). Nur durch das Kennenlernen der Lebenswirklichkeiten im Stadtteil, der lokalen Akteur*innen und durch eine aktivierende Ansprache konnten tragfähige Netzwerke aufgebaut werden. Beziehungen zur Citizen Science-Community und Fachinformationen sollten ebenfalls genutzt werden. Auch den Einsatz relevanter Ressourcen (04) wie Zeit, Personal, Fachkompetenzen etc. gilt es optimal zu kalkulieren.

Mittels pädagogisch gut aufbereiteter Methoden und Formate ließ sich das Forschungsfeld der Linguistik an die jungen Bürgerwissenschaftler*innen herantragen und umsetzen (05), so dass diese befähigt wurden, die Sprachen in ihrem Stadtteil eigenständig unter die Lupe zu nehmen und zu erforschen. Gefühle der Integration und Teilhabe aufseiten der Kinder und Jugendlichen waren der wertvolle „Beifang“ dieser Partizipationserfahrungen und wirkten stark auf deren Projekt-Commitment ein. 

Ebenso relevant war die fortlaufende Kommunikation (06) intern und extern sowie die systematische Dokumentation (07) der gewonnenen Daten und Erkenntnisse. Diese ermöglichte es, die im Stadtteil gemachten Erfahrungen sowohl für die Beteiligten, die Öffentlichkeit, als auch für die wissenschaftlichen Kolleg*innen auszuwerten (08) und aufzubereiten und als „Re-Transfer“ zur Verfügung zu stellen. Sie wurde ergänzt durch die kontinuierliche Sichtbarmachung von Projektschritten, -methoden und -erfolgen über verschiedene Kommunikationskanäle (09).

Ebenfalls ein großes Learning war die Würdigung auch kleinerer Erfolge und jener Outputs, die weniger einen wissenschaftlichen Mehrwert erzeugen, aber ein großes emotionales und community-stärkendes Potenzial aufweisen (10). Die vor Ort aktiven Projektbeteiligten konstatierten insbesondere, dass mit dem Stadtteil-Projekt nicht nur Daten zur Stadtsprachenforschung gewonnen werden konnten, sondern auch das das Selbst-/Bewusstsein der dort ansässigen Kinder und Jugendlichen und deren Identitätsgefühl konnte sichtbar gesteigert werden.

Autorinnen: Astrid Kickum/Julia Derkau

Beim Warm-Up lernen sich die Projektmitglieder von TransforMA und ODPfalz-II besser kennen.

Nadine Wermke und Matthias Bächle präsentierten das Projekt ODPfalz-II.

Verschiedene Methoden luden die Projektmitglieder zur Reflexion von Erfolgen und Herausforderungen ein.

Lucia Mihali (links) und Astrid Kickum (rechts) organisierten den Workshop.

Bilder: Rheia Martiny

21.06.2024

Interner Workshop zur Reflexion und zum Austausch mit einem Schwesterprojekt

Am Mittwoch, den 19. Juni, führte das Team aus dem Handlungsfeld „Projekt-Evaluation und Prozessbegleitung“ einen internen Workshop zur Projektreflexion durch. Neben TransforMA-Mitarbeitenden beider Hochschulen nahmen auch zwei Gäste aus dem Projekt „Offene Digitalisierungsallianz Pfalz II“ (ODPfalz-II) der Innovativen Hochschule-Förderlinie am Workshop teil, um sich über Erkenntnisse und Best Practices auszutauschen.

Nach einer Begrüßung stellten Nadine Wermke von der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau und Matthias Bächle von der Hochschule Kaiserslautern das Projekt ODPfalz-II vor, das bereits seit 2018 läuft und sich in der zweiten Förderphase befindet. Besonders die Learnings aus den letzten sechs Projektjahren und Best Practices bei Öffentlichkeitsarbeit und Kooperationen, wie beispielsweise das Einbinden der Stadtbevölkerung für die Auftaktveranstaltung oder die Erkenntnis, dass es kein Patentrezept für eine hohe Teilnehmendenzahl gibt, stießen auf reges Interesse. Nach dem Vortrag folgte eine angeregte Frage- und Austauschrunde.

Der restliche Workshop widmete sich der Reflexion des bisherigen Projektverlaufs auf individueller und Handlungsfeld-Ebene. Die TransforMA-Mitarbeitenden identifizierten bisherige Highlights und Lowlights ihrer eigenen Arbeit und besprachen Risiken für zukünftige Verzögerungen oder Misserfolge wie zum Beispiel zu viele bürokratische Hürden, die die Umsetzung verlangsamen. Ebenso wurden Faktoren beleuchtet, die für bisherige Erfolge maßgeblich verantwortlich waren, wie beispielsweise die Hilfsbereitschaft unter Mitarbeitenden zwischen den einzelnen Teilprojekten.

Abbildung 1: Flussdiagramm für das vorgeschlagene verbesserte Forschungsinformationssystem. ©Gautam Kishore Shahi

Abbildung 2: (a) Beispielhaftes Architekturdiagramm und Datenfluss für die Sucherfahrung (b) Wortwolke, die aus den Forschungsbereichen von Professor*innen mit Google Scholar-Profilen an der Hochschule Mannheim generiert wurde. ©Gautam Kishore Shahi

16.05.2024

Vom Suchen und Finden von Wissen und Expert*innen

TransforMA-Forscher arbeiten an intelligenter Lösung für interorganisationalen Wissensaustausch und Technologietransfer

In einer Zeit, die von technologischem Fortschritt, wissenschaftlicher Förderung und einem Streben nach Wissen geprägt ist, erlebt die Menschheit eine wahre Flut von Forschungsergebnissen. Dieses exponentielle Wachstum von Wissen wird durch den digitalen Zugang zu Bildung, Forschungsmöglichkeiten, technologischen Fortschritten und der globalen Vernetzung ermöglicht. Das Wissenswachstum stellt Organisationen vor eine große Herausforderung: Wie können sie diese entscheidende Ressource effektiv nutzen und zugänglich machen? Wie können Ideen und Technologien aus der Wissenschaft in den Dienst der Gesellschaft gestellt werden?

Menschen und Organisationen sind darauf angewiesen, vorhandenes Wissen zu nutzen, um als Gesellschaft weiterzukommen. Es ist gleichzeitig entscheidend, Wissen zu vernetzen, um größere Effekte zu erzielen und den ständig wachsenden Anforderungen im individuellen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kontext gerecht zu werden. Allerdings ist die Suche nach fundiertem Wissen aufwendig: Bisher werden Bibliotheken, gedruckte Materialien oder manuell kuratierte Datenbanken durchforstet und Internetrecherchen auf Basis von Suchmaschinen wie Google durchgeführt. Sowohl gängige Katalogisierungsmethoden als auch übliche Suchpraktiken wirken oft wie ein alter Kompass in einer Zeit, in der GPS existiert: veraltet, sperrig und ineffizient. Wertvolle Expertise von Fachleuten bleibt oft unzugänglich und ungenutzt.

Um dieser Herausforderung zu begegnen, hat das Team von Prof. Dr. Oliver Hummel im Handlungsfeld Technologien von TransforMa begonnen, ein effektives und umfassendes System für Expertisenmanagement zu entwickeln. Auf Basis von Elasticsearch, einer intelligenten Text-Suchmaschinentechnologie, wird ein System geschaffen, das die Wissenslandschaft einer Organisation durchforstet. Es gleicht einem digitalen Archiv, in dem alle relevanten Informationen gespeichert sind. Wenn Nutzer*innen nach Wissen oder Expert*innen suchen, greift die Webseite auf dieses Archiv zu und präsentiert relevante Ergebnisse. Daten von verschiedenen Quellen wie Universitätswebseiten und wissenschaftlichen Artikeln aus beispielsweise Google Scholar fließen ein, um ein umfassendes Bild zu zeichnen. Durch einen Klick auf das Profil von Expert*innen können Nutzer*innen zudem Veröffentlichungen und jeweilige Forschungsinteressen einsehen.

Diese innovative Lösung markiert einen großen Fortschritt im Umgang mit Wissen und Expertise, da sie einen Ausgangspunkt für den Wissensaustausch und den Technologietransfer bietet. Gleichzeitig ist sie auch flexibel skalierbar, sodass mehrere Wissenschaftsorganisationen miteinander vernetzt werden können. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, weitere Organisationen z.B. aus der Wirtschaft anzudocken. 

Aktuell wird das System erfolgreich an der Hochschule Mannheim und der Universität Mannheim implementiert. Bis Ende 2027 streben Professor Hummel und sein Team an, einen umfassenden Chatbot zu entwickeln, der allen Stakeholdern ermöglicht, auf das vorhandene Wissen der Hochschulen zuzugreifen. Damit wird nicht nur der Wissensaustausch erleichtert, sondern auch der Technologietransfer zwischen verschiedenen Interessengruppen vorangetrieben – ganz im Sinne der TransforMA Mission: Wissen schafft Austausch, Innovation und Wirkung.

Die detaillierte Herangehensweise und erste Ergebnisse des Projekts können in der ersten Veröffentlichung nachgelesen werden: https://arxiv.org/pdf/2404.02921

Kontakt für inhaltliche Fragen: Prof. Dr. Oliver Hummel (o.hummel@hs-mannheim.de)

Bürgermeister Thorsten Riehle eröffnet die Ergebnispräsentation des Workshops vor Vertreter*innen der Stadt in der Veranstaltungslocation Dschungel Mannheim.

Bild: Ebru Nal

Studierende der Hochschule Mannheim und Pop Akademie Mannheim diskutieren gemeinsam mit Stefan Hillebrand (Drama light) Ideen in der Küche der Workshop-Location.

Bild: Marc Reisner

Zwei Studierende präsentieren ihre Ergebnisse für die Nutzung des Leerstands in der Plankenhofpassage in der Innenstadt.

Bild: Ebru Nal

Studierende diskutieren über die urbane Leerstandsproblematik.

Bild: Marc Reisner

Die Jury verkündet das Gewinnerteam, von links nach rechts: Prof. Dr. Mathias Hafner, Prof. Dr. Nina Schneider, Michael Strauß, Penelope Wasylyk, Dr. Norbert Koppenhagen

Bild: Marc Reisner

14.05.2024

Workshop „AI vs AI – save the city“: Innovative Lösungen für Mannheims gewerbliche Leerstände

Am 3. Mai fand der Workshop „AI vs AI – save the City“ statt, eine spannende TransforMA-Kooperation zwischen der Hochschule Mannheim und der Popakademie. Studierende verschiedener Disziplinen kamen zusammen, um kreative Lösungen für das dringende Problem des städtischen Leerstands zu entwickeln. Wie viele Städte betrifft dieses Problem auch Mannheim akut. Die Herausforderung des gewerblichen Leerstands wirkt  sich negativ auf das Stadtbild und die lokale Wirtschaft aus.

Unter der Leitung von Dr. Marc Reisner von der Hochschule Mannheim, Stefan Hillebrand von Drama light und Georg Fischer, Experte für Unternehmertum und Business Innovation bei SAP, wurde ein Methodenmix aus Applied Improv, also die Anwendung improvisatorischer Kreativtechniken außerhalb des klassischen Improvisationstheaters und Artificial Intelligence eingesetzt. Die Studierenden erprobten die Kombination dieser Methoden, um der Leerstandsproblematik in Mannheims Innenstadt zu begegnen. Konkret ging es um die viermonatige Zwischennutzung der Räumlichkeiten des „FutuRaums“ in der Plankenhof-Passage, die mit ihren exklusiven Restaurants und Lebensmittelboutiquen unter Mannheimer*innen auch als Genuss-Passage bekannt ist.

Der Workshop startete mit einer Diskussion über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von KI im Alltag, gefolgt von einer kurzen Einführung in die Leerstandsproblematik in Mannheim durch das Citymanagement der städtischen Wirtschafftsförderung. In interaktiven Sessions zwischen dem Veranstaltungsort im Dschungel Mannheim und dem Leerstand in der Plankenhofpassage setzten die Teilnehmenden abwechselnd KI-Tools und kreative Methoden zur Entwicklung von Ideen ein. Dabei wurde deutlich, dass KI-Tools oft an die Grenzen menschlicher Kreativität stoßen, was durch angewandtes Improvisationstheater, insbesondere mit Übungen wie „Ja, und..“, ausgeglichen wurde. So entstand eine Synergie zwischen menschlicher Intuition und technologischer Präzision, die den Ideenfindungsprozess maßgeblich positiv beeinflusste und sich darüber hinaus für teilnehmende Expert*innen als eine vielversprechende Grundlage für zukünftige Innovationsprozesse in städtischen Umgebungen herauskristallisierte.

Das Ziel des Workhops war die Überprüfung der Hypothese, dass Technologien wie künstliche Intelligenz allein komplexe Transformationsherausforderungen nicht lösen können und erst die Kombination mit Kreativitätstechniken wie Applied Improv, wie sie bereits bei Pixar und anderen Innovatoren erfolgreich im Einsatz sind, gute Lösungen generieren.

In seiner Eröffnungsrede der Ergebnispräsentation sprach Bürgermeister Thorsten Riehle seine Anerkennung für den Workshop und die Bemühungen der Teilnehmenden aus. Vor einer Jury bestehend aus den Expert*innen Prof. Dr. Mathias Hafner (Prorektor für Forschung und Technologietransfer an der Hochschule Mannheim), Prof. Dr. Nina Schneider (Expertin für Music and Creative Industries), Penelope Wasylyk (Citymanagerin im Fachbereich für Wirtschafts- und Strukturförderung), Michael Strauß (Head of Innovation bei KfW) und Dr. Norbert Koppenhagen (Artificial Intelligence & Sustainability bei SAP), präsentierten die Teams ihre Konzepte. Das Team „BridgED“ wurde schließlich zum Gewinnerteam gekürt, das in ihrem Konzept eine Zukunft ohne Ausgrenzung visionierte: Sie entwickelten die Idee, dass unterschiedliche Schulklassen altersunabhängig zusammenkommen, um gemeinsame Projekte zu realisieren und Freundschaften schließen, sodass der gesellschaftliche Zusammenhalts bereits früh gefördert wird.

Der Workshop „AI vs AI – save the City“ war ein gelungenes Beispiel für die Wirksamkeit einer kollaborativen und kreativen Herangehensweise an komplexe urbane Probleme. Die erfolgreiche Kombination von KI und angewandtem Improvisationstheater verdeutlichte, dass neue Wege gefunden werden können, um Leerstand zu bekämpfen und städtische Räume neu zu beleben. Diese Veranstaltung bot nicht nur Lösungsansätze für aktuelle Probleme, sondern inspirierte dazu, kreative Methoden zur Lösung zukünftiger Probleme in Städten anzuwenden.

Mitglieder der Teilprojekte 2.2 und 5.2 sowie die Projektleitung beteiligten sich am Kick-Off-Workshop.

Bild: Letizia Motel

09.04.2024

Auftakt zur internen Workshop-Reihe „Transferskills“

Bei zwei internen Workshops hat das Teilprojekt 2.2. aus dem Handlungsfeld Kooperation Grundlagen für Transferskill-Trainings erarbeitet. Das langfristige Ziel des Teilprojekts ist es, Transferskill-Trainings zu entwickeln und mit Transfer-Akteur*innen aus Gesellschaft und Wirtschaft durchzuführen.

Im Kick-Off-Workshop am 20. Februar legten Mitglieder der Teilprojekte 2.2 und 5.2 sowie die Projektleitung den Grundstein für die Trainings, indem sie ein gemeinsames Verständnis von Transformation und Transfer erarbeiten. Die Inputs aus verschiedenen Disziplinen trugen dazu bei, ein umfassendes Bild von Transfer und Transformation zu schaffen. Eine Erkenntnis aus dem Workshop ist, dass Transformation nicht nur einen rationalen, sondern auch einen emotionalen Aspekt hat. Es wurde diskutiert, wie sich persönliche Transformationserfahrungen, wie beispielsweise die Anpassung an die fortschreitende Digitalisierung, auf die professionelle Ebene übertragen lassen und welche Kompetenzen benötigt werden, um einen positiven Umgang mit Wandel und eventuell damit verbundenen Ängsten zu finden. Des Weiteren beschäftigten sich die Teilnehmenden mit der Frage, ob und wie ein Transfermindset trainiert werden kann. Damit ist eine Einstellung bezogen auf Transfer gemeint, die eine resiliente und konstruktive Haltung gegenüber Wandel beinhaltet.

Im zweiten Workshop lag der Fokus auf der Definition konkreter Transferskills. Anhand sogenannter Future Skills, wie Reflexionsfähigkeit, Innovationskompetenz und Entscheidungskompetenz, wurde sich dem Thema angenähert. Die Workshop-Teilnehmenden diskutierten, was die einzelnen Skills bedeuten und ob sie auch zu den Transferskills zählen. Die identifizierten Transferskills wurden ergänzt durch Fähigkeiten und Kompetenzen, die aus Sicht der Teilnehmenden relevant für Transferbetreibende sein könnten wie beispielsweise Resilienz oder Diversitätsbewusstsein. Dabei wurden die Erkenntnisse aus dem Kick-Off-Workshop und ergänzende Impulse aus anderen Teilprojekten miteinbezogen.

Das Teilprojekt 2.2 plant weitere interne Workshops, die auf der erarbeiteten Basis die Transferskill-Trainings vorbereiten. Indem es Trainings und Maßnahmen zur Förderung von Transferskills entwickelt, trägt das Projekt dazu bei, die Handlungsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit von Individuen und Organisationen zu stärken – ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Gesellschaft.

Um Foodle zu starten, geben Nutzer*innen einen YouTube-Link ein.

Der Koch-Assistent erstellt automatisiert eine Zutaten- und Kochschrittliste.
Die Zutaten und Anweisungeng sind auch als Audios verfügbar.
Mit dem interaktiven Chatbot können Nutzer*innen auch ihre Fragen zum Rezept per Spracherkennung klären.

Bilder: Screenshots, Video: Thilo Dieing/Lehrstuhl für Artificial Intelligence

16.02.2024

Foodle: Einfacher kochen mit Spracherkennung

An stressigen Tagen haben viele Menschen keine Zeit zu kochen und greifen stattdessen auf Fastfood zurück, um den Hunger zu stillen. Ein Projekt aus dem Handlungsfeld 3 Technologie-Demonstratoren möchte hier Abhilfe schaffen – mithilfe des Kochassistenten Foodle.

Foodle kombiniert automatische Spracherkennung mit einem Chatbot: Nutzer*innen öffnen die Web App und geben den Link eines Kochvideos auf YouTube an, das sie interessiert. Der Kochassistent durchsucht und analysiert dann das Video mittels Spracherkennung und generiert automatisch eine Zutaten- und Kochschrittliste. So sparen die Nutzer*innen Zeit, die sie sonst mit dem Ansehen des Videos verbracht hätten. Zusätzlich ist in Foodle ein mehrsprachiger Chatbot integriert, der Fragen rund um das Rezept beantwortet und mit dem nach Informationen gesucht werden kann – via Spracherkennung.

Die Web App erleichtert so den Zugang zu Kochrezepten und verringert den Aufwand beim Zubereiten von Mahlzeiten. Foodle soll somit gesunde Ernährung unterstützen. Gleichzeitig bietet sie einen leichten Einstieg in die Nutzung von Spracherkennungstechnologien.

Der Technologie-Demonstrator Foodle ist das Ergebnis eines Teamprojekts im Mannheim Master in Data Science. Das Team bestehend aus Mariam Arustashvili, Sharan Shyamsundar, Aakriti Istwal, Hanh Thi-Bich Nguyen, Priyanka Roy und Thilo Dieing widmet sich seit März 2023 der Entwicklung des Kochassistenten. Betreut wird es von  Professor Dr. Heiner Stuckenschmidt und Darshit Pandya vom Lehrstuhl für Artificial Intelligence an der Universität Mannheim.

Die Web App läuft bisher nur auf den lokalen Servern der Arbeitsgruppe und ist nicht im Internet verfügbar. Bei inhaltlichen Anfragen können Sie sich an Heiner Stuckenschmidt oder Darshit Pandya wenden unter: heiner.stuckenschmidt@uni-mannheim.de / darshit.pandya@uni-mannheim.de

Mitgründerin von Shifting Perspectives Abir Al-Laham eröffnet den zweiten Workshop.

Teilnehmende der Veranstaltung mit der Künstlerin Sara Nabil schneiden sich die Haare ab, um für feministische Werte zu protestieren.
Aline Schmidt (r.) mit Migrationsbeirätin Afia Ahmed (m.) und Abir Al-Laham (l.) im zweiten Workshop.
Nico Stab, Prof. Dr. Thomas Wortmann, Zahra Alibabanezhad Salem und PD Dr. Maria Alexopoulou (vlnr.) in der Diskussionsrunde des zweiten Workshops vor Publikum.
Volker Keller, Barbara Ritter, Dr. Sandra Eichfelder und Prof. Dr. Angela Borgstedt (vlnr.) in der Talk-Runde des ersten Workshops zum Thema „Vergessen, Verdrängen, Erinnern. Die NS-Opfer Mannheims“.

Bilder: Lea Bastian, Imran Gürel, Ana-Sofia Uhl

30.01.2024

Das „Wissen bewegen!“-Programm: „Shifting Perspectives“

Wissen kann Berge versetzen – doch wie können wir eigentlich Wissen bewegen? Dieser Frage widmet sich das Wissen bewegen!-Programm, das seit diesem Jahr an TransforMA angebunden ist. Das Programm ist im Teilprojekt Campus-Community-Partnerships angesiedelt und fördert Projekte, die an den Schnittstellen zwischen verschiedenen Personengruppen ansetzen. Der Fokus liegt auf einem gegenseitigen Wissenstransfer, der dazu beiträgt, Transformationsprozesse positiv zu gestalten.

Der Bereich Bildungsinnovation des Zentrums für Lehrerbildung und Bildungsinnovation (ZLBI) hat das Wissen bewegen!-Programm an der Universität Mannheim ins Leben gerufen. Es fördert Ideen für Projekte, die Wissen zwischen verschiedenen Gruppen, Disziplinen und Bereichen in Bewegung setzen. Alle Mitarbeitenden, von Pförtner*innen bis hin zu Professor*innen, können ihre Vorschläge einreichen, allein oder im Team. Auch Externe, wie Mitarbeitende der Hochschule Mannheim oder der ENGAGE.EU Partneruniversitäten, können sich an Projektteams beteiligen. Für 2 bis 4 ausgewählte Projekte werden zweijährige Förderungen vergeben.

Die ersten Förderungen von 2022 bis 2024 standen unter der historischen Patenschaft der Erziehungswissenschaftlerin und pädagogischen Psychologin Elfriede Höhn. Drei Projekte mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Ansätzen wurden unterstützt: Die Summer School „Afrika in Bewegung“, die Veranstaltungsreihe „Shifting Perspectives“ sowie die Schreibwerkstatt und -sprechstunde „Ein Raum für uns allein? Kollektives Schreiben und feministische Strategien in der Wikipedia“.

Das Projekt „Shifting Perspectives“ wurde von Abir Al-Laham, Aline Schmidt und Lea Bastian ins Leben gerufen. Es beinhaltete Vorträge, Gruppendiskussionen, Stadtrundgänge und Besuche von kooperierenden Einrichtungen wie der Kunsthalle Mannheim. In zwei Workshops wurden Themen wie Kolonialgeschichte, kulturelles Erbe und Migration behandelt. Abir Al-Laham und Aline Schmidt haben im Gespräch mit TransforMA von der Idee für ihr Projekt, der Resonanz in der Stadt und den Vorteilen des Programms Wissen bewegen! berichtet. Lea Bastian war zum Interviewzeitpunkt noch in Elternzeit.

Was macht Shifting Perspectives?

Aline: Unser Ziel war es, Räume für Diskurs zu schaffen, die wir in unserem Alltag vermisst haben: Menschen mit verschiedenen Biografien und Positionen sollten sich austauschen und im Gespräch voneinander lernen können. Deshalb auch der Titel „Shifting Perspectives“: Die Teilnehmenden bringen alle individuelle Sichtweisen mit, in die wir uns möglichst weit hineinversetzen.

Abir: Dazu kam das übergreifende Ziel, die Verknüpfung zwischen Wissenschaft und den städtischen Institutionen zu stärken, damit beide zum Diskurs über die Themen des Projekts beitragen können. Deshalb haben wir eng mit Einrichtungen der Stadt zusammengearbeitet.

Wie kam es zu der Projektidee für Shifting Perspectives?

Abir: Zum Zeitpunkt des Projekts arbeiteten wir drei im Team Internationale Angelegenheiten an der Philosophischen Fakultät der Universität. Wir erhielten eine Anfrage von einer US-amerikanischen Universität, ob wir ein digitales Diskussionsforum an der Uni öffnen könnten, auf dem sich Studierende zu Themen der Vielfalt und Erinnerungskultur austauschen können. Als das nicht zur Umsetzung kam, sind wir zufällig auf die Ausschreibung von Wissen Bewegen! gestoßen und haben darin sehr viel Potential gesehen.

Zu welchen Ergebnissen kam das Projekt in der zweijährigen Förderphase?

Aline:  Unser Diskursraum hatte nicht den Anspruch einer klassischen Forschungsfrage, auf die man im besten Fall eine klare Antwort findet. Es ging um einen Austausch mit und auch eine gewisse Empathie für Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven – das lässt sich schwer messen, aber wir haben viel positives Feedback von den Teilnehmenden bekommen. Viele haben nach dem ersten Workshop gefragt, wann sie sich für den nächsten anmelden können. Außerdem hat man gemerkt, dass neben dem kognitiven Verstehen das Erleben noch mal eine ganz andere Art von Wissen erzeugt. Man konnte den Teilnehmenden ansehen, wie berührt sie von Vorträgen waren und dass sie die Inhalte langfristig beschäftigen werden.

Abir: Es war eine große Herausforderung, Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen zusammenzubringen. Wir hatten zwar Menschen aus verschiedenen Generationen in den Workshops, aber es haben nur Akademiker*innen teilgenommen.
 Eine weitere Erkenntnis ist, wie wichtig physische Erfahrungen in solchen Workshops sind. In der Kunsthalle hatten wir eine Veranstaltung mit der afghanisch-deutschen Künstlerin Sara Nabil, die über Feminismus in ihrer Kunst gesprochen hat. Sie hat uns nach ihrem Vortrag aufgerufen, Solidarität zu zeigen, indem wir uns die Haare abschneiden. Das haben wir in einem aktivistischen Impuls getan, um für feministische Werte zu protestieren.

Wie wirkt sich das Programm auf Transformationsprozesse in der Region aus?

Abir: Transformation als aktive Gestaltung des Wandels in der Gesellschaft beinhaltet unserer Auffassung nach auch, dialogische Impulse, die den Wandel beeinflussen. Wir hoffen natürlich, dass wir Transformation mitgestalten konnten, indem wir Themen wie Migration und kulturelles Erbe, die gerade so brodeln, anders beleuchten.

Aline: Auch wenn wir in kleinen Workshops gearbeitet haben, sind wir ein Glied in der Kette der Transformation. Es sind eben viele kleine Projekte, die ein Umdenken und am Ende Transformationsprozesse in einem größeren Sinne beeinflussen. Unser Team ist an der Philosophischen Fakultät angesiedelt und es war uns wichtig zu zeigen, welche Rolle Geisteswissenschaften in der Transformation spielen. Wenn wir Fragen nach Erinnerungskultur, kulturellem Erbe, Migration, etc. beleuchten, müssen Geisteswissenschaftler*innen ihr Wissen vermitteln.

Welche Vorteile hat es gebracht, das Projekt über das Wissen bewegen!-Programm zu organisieren?

Abir: Vor allem viel Freiraum: Wir haben Unterstützung erfahren, wenn wir sie gebraucht haben, aber konnten selbst entscheiden, wie wir unsere Workshops gestalten wollten. Wissen bewegen! hat uns ein großes Vertrauen entgegengebracht.

Aline: Das Programm hat die Inspiration geliefert, Ideen einfach mal umzusetzen anstatt nur darüber zu sprechen. Außerdem konnten wir uns mit den zwei anderen Projekten im Programm austauschen und gegenseitig von den Erfahrungen profitieren.

Was würdet ihr Menschen mitgeben, die sich mit ihrem Projekt für die nächste Förderrunde des Wissen bewegen! Programms bewerben möchten?

Abir: Es lohnt sich! Inhaltlich würde ich dazu raten, das Projekt möglichst klar einzugrenzen und sich vorab damit zu beschäftigen, was tatsächlich umsetzbar ist. Und es ist ein guter Weg, um in die Projektarbeit einzusteigen und sich auszuprobieren.

Aline: Das Programm gibt einem die Möglichkeit, außerhalb der klassischen Universitätsstrukturen und -formate zu denken. Also traut euch!

Die nächste Förderrunde für Wissen bewegen! wird ab März 2024 ausgeschrieben. Mehr Infos zum Programm und zur Anmeldung von Projektideen unter: https://www.uni-mannheim.de/zlbi/bildungsinnovation/projekte/wissen-bewegen-programm/

Bilder: Denise Keskin

19.12.2023

JobTalk&Walk: Vom Hörsaal ins Berufsleben

Wer könnte Studierenden besser Tipps für den Übergang in die Arbeitswelt geben als diejenigen, die diesen Schritt selbst gegangen sind? Das Teilprojekt „Campus-Community-Partnerships“ organisiert zusammen mit dem Programm kompass und dem Verein der Freunde der Hochschule Mannheim regelmäßige JobTalk&Walks. Dabei berichten Berufseinsteiger*innen aus wechselnden regionalen Unternehmen über ihren Weg vom Hörsaal in die Arbeitswelt. Studierende sind eingeladen, dem „Talk“ zu lauschen und anschließend Fragen zu stellen. Beim darauffolgenden „Walk“ geht es auf Entdeckungstour durch die Büros, Hallen und Werkstätten des jeweiligen Unternehmens.

In der jüngsten Ausgabe von JobTalk&Walks besuchten 20 Studierende der Hochschule Mannheim Hallen des John Deere Forums. Drei Berufseinsteiger*innen und zwei Mitglieder des Personal-Teams berichteten im „Talk“ an Stehtischen von ihrem Einstieg ins Unternehmen und beantworteten Fragen. Thema der intensiven Gespräche war auch, wie der Arbeitsalltag in verschiedenen Berufsfeldern bei John Deere aussieht. Im Anschluss konnten die Studierenden in einer virtuellen Führung die Werkstätten von John Deere kennenlernen.

JobTalk&Walk ist eine Kooperation zwischen dem Projekt Kompass des Zentrums für Lehre und Lernen (ZLL) der Hochschule Mannheim, dem Teilprojekt Campus-Community-Partnerships von TransforMA und dem Verein der Freunde der Hochschule Mannheim e.V.

Ihr möchtet auch beim Job Talk & Walk dabei sein? Folgt uns auf LinkedIn und Instagram und seid die Ersten, die vom nächsten Job Talk&Walk im Sommersemester erfahren!