Interaktive Tagung zu Identität, Empathie und Selbstwirksamkeit in hybriden Lern- und Erlebnisräumen
Wie sicher fühlen sich die Bewohner*innen Mannheims und der Metropolregion Rhein-Neckar? Und welches sind aus ihrer Sicht die dringendsten Probleme, die von der Politik angegangen werden sollten? Diese und andere Fragen stellten Mitarbeitende des Projekts TransforMA, angesiedelt an der Universität Mannheim und der Technischen Hochschule Mannheim, im Mai 2025 Bewohner*innen Mannheims und der Metropolregion Rhein-Neckar (MRN).
THEMEN
Gesellschaft
Impact Entrepreneurship
Innovation
25. Juni 2025
Bei der Tagung „Das andere Ich – der immersive Mensch“ Ende Juni gingen ca. 70 Vertreter*innen aus Wissenschaft, Verwaltung und Sozialwirtschaft sowie dem Kunst- und Kulturbereich der Frage nach, wie immersive Technologien neue Wege zu sozialer Teilhabe, Identitätsstärkung und gesellschaftlichem Zusammenhalt eröffnen können.
Zum Auftakt der Tagung lud das eigens für die Tagung entwickelte Gruppenhörspiel „Silent Lab“ zu einer atmosphärischen Auseinandersetzung mit sozialer Innovation ein. Eine fiktive Überwachungsszene im öffentlichen Raum leitete über zu Fragen rund um Teilhabe und die Rahmenbedingungen immersiver Technologien.
In zwei Panels mit Impulsen u. a. vom Nationaltheater Mannheim, der Stadt Stuttgart, Starkmacher e. V., dem Internationalen Bund, StickyStoneStudio, Innoversa und der TH Mannheim ging es um Beziehungsarbeit im virtuellen Raum, digitale Infrastrukturen in der Sozialen Arbeit sowie um Fragen der Resilienz, Diversität und Selbstwirksamkeit in immersiven Szenarien. Die Expert*innen waren sich einig, dass es tragfähige Strukturen, eine offene Haltung und den bewussten, verantwortungsvollen Einsatz neuer Technologien brauche, wenn digitale soziale Innovationen gelingen sollen. Weitere Stationen reichten von KI-Planspielen über digitale Beratungsräume bis zu einem internationalen Live-Dialog zwischen Mannheim, Salzburg und Berlin.
„Mit der Tagung zeigt TransforMA, wie wichtig neue Räume für interdisziplinäres Erleben, Erproben und Reflektieren im digitalen Wandel sind“, so Prof. Dr. Mathias Hafner, Prorektor für Forschung und Technologietransfer der TH Mannheim und wissenschaftlicher Leiter von TransforMA. „Als Technische Hochschule bringen wir unsere praxisnahe Expertise gezielt ein, um Technologien so zu entwickeln, dass sie konkrete gesellschaftliche und wirtschaftliche Wirkung entfalten – etwa in Bildung, Gesundheit oder Industrie.“
Auch die Stadt Mannheim sieht Potenzial: „Immersive Technologien wie Virtual Reality müssen mehr sein als technische Spielerei“, so Thorsten Riehle, Bürgermeister für Wirtschaft, Arbeit, Soziales und Kultur der Stadt Mannheim, in seinem Grußwort. „Sie können echte soziale Innovationen ermöglichen. Wenn wir sie frühzeitig und gemeinsam gestalten, schaffen wir neue Räume für Teilhabe, Bildung und Zusammenhalt. Das Social Economy Cluster der Wirtschaftsförderung der Stadt Mannheim, Mitveranstalter der Tagung, ist lokale Plattform zur Vernetzung der relevanten Partner und zur Findung von Geschäftsmodellen der neuen sozialen Innovationen.“
Tagungsteilnehmer*innen konnten eine Mixed-Reality-Stadt mitgestalten, ein Escape-Room-Spiel zur Barrierefreiheit erleben oder VR-Games ausprobieren, die per Gehirnströmen gesteuert wurden. Dabei tauchten sie mittels spezieller Headsets entweder in computergenerierte virtuelle Welten ein (Virtual Reality, VR) oder sahen digitale Elemente über Screens, die nahtlos in ihre reale Umgebung eingeblendet wurden (Augmented Reality, AR). „Diese Technologien wurden als Werkzeug für soziale Innovation konkret erlebbar gemacht“, sagt Tagungsleiter Dr. Marc Reisner von TransforMA. „Wir wollen künftig diesen Ansatz weiterverfolgen. Schon im Vorfeld zeichnete sich ab, dass Fachleute aus unterschiedlichsten Bereichen bereit sind, gemeinsam technologische Innovationen für soziale Wirkung weiterzudenken. Die positive Resonanz beflügelt die Idee, eine Community rund um Immersion und soziale Innovation aufzubauen – mit konkreten nächsten Schritten: Kooperationsprojekte, Förderanträge und ein Aktionsplan für Mannheim und die Region.“
Besonders greifbar wurde das Potenzial immersiver Technologien dort, wo sie komplexe Inhalte niedrigschwellig und zielgruppenspezifisch vermitteln – beispielsweise bei der Berufsorientierung von Jugendlichen. Der niedrigschwellige Zugang zu komplexen Berufsbildern zeigte, wie immersives Lernen zur Selbstreflexion und beruflichen Orientierung beitragen kann.